Marmelade selber herstellen ohne Gelierzucker


Wer einen eigenen Garten hat weiß, dass im Sommer und Herbst meist so viele Früchte anfallen, dass man diese oft nicht so schnell frisch verzehren kann. Eine Marmelade oder Konfitüre einzukochen ist eine Möglichkeit die Früchte länger haltbar zu machen und im Winter eine leckere Fruchtmalzeit zu erhalten.

Für meine Marmelade nutze ich keinen Gelierzucker. Ich möchte auf den industriell hergestellten Zucker verzichten und nutze statt dessen einige Alternativen. 

 

Zum Gelieren der Konfitüre nutze ich reines Apfel Pektin. Dieses ist ein natürliches Geliermittel, welches aus Äpfeln gewonnen wird. 

  • Pektin (wird meist aus Äpfeln gewonnen)
    oder
  • AgarAgar (wird aus der Rotalge gewonnen)

Zum Süßen nutze ich entweder die reine Süße aus Früchten, indem ich zu einer sauren Frucht, wie der Stachelbeere eine süße Frucht, wie die Banane oder Dattel dazu mische oder einen Dicksaft wie Birnendicksaft oder Agavendicksaft.  Alternativ nutze ich auch den Birken Zucker, der aus dem Holz der Birke gewonnen wird.

  • Stevia
  • Agavendicksaft
  • Birken Zucker
  • Kokosblütenzucker
  • Datteln
  • süße Früchte wie Birne oder Banane

Das Einkochen ohne Gelierzucker ermöglicht eine Verarbeitung der Früchte mit individuellem Süßungsgrad.

Marmeladen Rezept

Zutaten

  • 1 kg Früchte der Saison
  • 4-5 EL Apfel Pektin 
  • Saft einer halben Zitrone oder 3-5 EL Essig (Pektin benötigt Säure zum Gelieren)
  • 4 EL Birken Zucker oder 300 ml Agavendicksaft oder eine Mischung aus beiden - je nach Geschmack
  • nach Belieben können auch Gewürze wie Vanille oder Lavendel hinzugefügt werden
  • Einweckgläser (dazu reichen auch bereits benutzte Gläser z.B. von Oliven, sauren Gurken... -diese müssen vorher gründlich gereinigt werden

Zubereitung

Die Früchte werden nach dem Waschen mit dem Zitronensaft oder Essig, dem Pektin und dem Birken Zucker bzw. Agavendicksaft vermengt und zum Kochen gebracht.

Nach einigen Minuten und dem guten Umrühren wird die heiße Marmelade mit Hilfe eines Trichters in Gläser abgefüllt, gut verschraubt (die Ränder müssen sauber sein) und über Kopf aufgestellt bis sie erkaltet sind- FERTIG!


Guten Appetit und ein fröhliches Einkochen ;)


Marmelade kann auf verschiedenste Art durch Gewürze oder Kräuter verfeinert werden. Auch durch verschiede Fruchtkkombinationen entstehen immer wieder neue Aromen.

 

Wenn ihr der Marmelade süße Früchte wie Bananen oder Birnen hinzufügt müssen keine weiteren Süßungsmittel eingesetzt werden.

Video Anleitung zum Einkochen von Marmelade ohne Gelierzucker



Meine Empfehlungen



Ähnliche Beiträge

Ringelblumensalbe
Getrocknete Apfelringe
Grünkohl


Kommentare: 16
  • #16

    Martin Zweifel (Mittwoch, 13 Dezember 2023 08:26)

    Liebe Anja
    Ich bin Diabetiker Typ II und möchte Orangenmarmelade machen. Ich verwende für meine Konfitüren auch Apfel Pektin und Birkenzucker.

    Können Sie mir einen Orangenrezeptvorschlag zusenden? Mit Zubereitungvorgang und Abmassen der Zutaten.

    Ich bedanke mich herzlich dafür.

    Freundliche Grüsse

    Martin Zweifel, Luzern, Schweiz

  • #15

    Anja von Anjas Garten Reich (Dienstag, 08 November 2022 21:09)

    @Mochaela

    Heiß abgefüllt ist sie ca. 1 Jahr lang haltbar, einkocht mehrere Jahre - solange das Glas verschlossen ist.
    Nach dem Öffnen muss sie schnell verwendet werden 4-7 Tage.

  • #14

    Mochaela (Samstag, 05 November 2022 15:24)

    Wie lange ist die Marmelade haltbar?

  • #13

    Heike (Montag, 05 September 2022 22:43)

    Birkenzucker wird garantiert nicht aus Birkenrinde hergestellt. Er lässt sich darin finden. Aber das Xylit (=Birkenzucker)wird z.B. ziemlich chemisch-technisch aus Maisresten, Stroh, oder Getreide hergestellt. LG

  • #12

    Edith Neumeier (Samstag, 10 April 2021 22:02)

    Liebe Anja, das Waldgartenbeet gefaellt mir sehr gut. Da ich nur einen kleinen Garten habe kommt das an meine Hecke. Endlich mal eine gute Anleitung, wie man es bepflanzt. Vielen Dank dafuer! Ich bin 61 und war als kleines Maedchen schon in den Bauerngaerten von meiner Oma, Mutter und Vater. Und jetzt lerne ich wieder von Dir. Sehr gut!
    Den Palmkohl kannst Du vorsichtig umlegen nach dem Winter .Stein drauf da benutze ich die neuen Blaetter und schau, das er Wurzeln bildet und spaeter bluet. Muss dann rasch Nahrung Haben. So kann man nochmal essen und erhalten.
    Liebe Gruesse
    Edith Neumeier

  • #11

    Andre (Dienstag, 18 Juni 2019 19:00)

    Kann nur vom Agavendicksaft abraten. Der Fructoseanteil ist sehr hoch und umweltfreundlich ist der Anbau der Pflanzen und die Produktion des Sirups auch nicht. Energieverschwendung im Quadrat. Normaler Zucker aus heimischen Zuckerrüben ist gesünder und schont die Umwelt.

  • #10

    Melanie (Freitag, 17 August 2018 06:39)

    Hallo liebe Anja,
    ich bin Mutter von 5 Kindern und Teilzeit-Beschäftigte. Wir wohnen am Rande einer Großstadt und haben uns für den Obst- und Gemüseanbau im Kleingarten entschieden ( noch ein schön großes Grundstück mit 650 qm). Dein Blog ließt sich sehr schön und ist sehr hilfreich. Vielen Dank dafür. Unser erstes Jahr läuft und wir tragen Kistenweise das Gemüse nachhause. Unsere Obstbäume sind noch klein, aber wir bekommen viel geschenkt oder gehen in Parks und Wälder. Mittlerweile verzichte ich auf Weizen und Industriezucker und hatte keine Idee für ein Marmelade Rezept. Dank dir habe ich nun eine. Tausend Dank und viele liebe Grüße Melanie

  • #9

    Anja von Bio-GartenReich (Donnerstag, 15 März 2018 10:43)

    @Kristina,

    danke für diesen inspirierenden Beitrag :)
    Das werde ich sicher mal probieren und vielleicht auch hier einen Beitrag dazu posten.
    Lieben Dank und liebe Grüße!
    Anja von Bio-GartenReich

  • #8

    Kristina (Donnerstag, 15 März 2018 08:33)

    Moin zusammen.

    Gute Idee - Aber! - auch der Kokosblütenzucker, Stevia, Birkenzucker etc. sind fast alle raffinierte Produkte, die mit hohem Aufwand (Energie, Landraub, unfaire Arbeitsbedingungen usw.) hergestellt werden.
    Da ich komplett auf Zucker in jeglicher Form (unnatürlichen Vorkommens bzw. verarbeitet) verzichte, mag mittlerweile kaum noch Marmelade - viel zu süß! Und der Geschmack zu "unwahr". Wenn ich Lust auf was süßes habe, dann greif ich zum ganzen Obst. Nichts ist besser als frisches Obst, bestenfalls direct reif vom Baum. Die Umsetzung ist nicht leicht, aber machbar. Geduld ist gefragt!
    Ich trockne außerdem meine eigenen saisonal geernteten Früchte. Je nach Lust und Laune weiche ich diese dann im laufenden Jahr in selbstgemachten Saft (wahlweise geht das natürlich auch mit Wasser) ein, gebe Gewürze oder auch Nüsse (heimische!) dazu und püriere das ganze. Dieser Aufstrich schmeckt super und ist individuell, darüberhinaus auch noch regional. Und die Frucht kommt viel besser durch geschmacklich.
    Ich mache ab und zu ein etwas größere Menge, fülle das in kleine Gläser und friere das ein (wenn Schwiegermutter nicht schneller war und sich die Gläser geschnappt hat, sie liebt diese Aufstriche).
    Ich bin weder Veganer, Vegetarier noch sonst was. Ich versuche nur, mich regional und saisonal mich mit frischen Lebensmitteln zu ernähren, die ich weitesgehend unbehandelt/weiterverarbeitet verzehren möchte. In unsereren Lebensmitteln heute sind im Gegensatz zu vor 100 Jahren viel weniger Vitamine und Nährstoffe entahlten.Diese wenigen erhaltenen brauche nicht auch noch mutwillig durch hohe Temepraturen oder Prozesse zu zerstören.
    Insgesamt gehört halt auch dann einfach der Verzicht auf bestimmte Lebensmitteln, auch saisonal, dazu.
    Unterm Strich ist die Vielfalt wichtig. Wer sich sonst bewusst ernährt, und weiß, was er da gerade isst, und auch warum, dem sei sein Stück Schokolade oder Marmeladenbrot gegönnt - aber die Menge macht es eben aus.
    Hier ein Tipp am Rande für alle Schokofans, die nicht nur regional leben: Haselnüsse (oder sonstige Nüsse) mahlen/mixen, bis das Öl austritt. Frisch gemahlene Kakaobohnen und etwas Honig darunterheben - fertig. Da mein Mann auf sein Schokoaufstrich absolut nicht verzichten kann, mache ich hier eine Ausnhame. Er ist begeistert davon.

    Letztlich muss jeder selbst entscheiden, was er sich zuführt. Man ist, was man isst!

    In diesem Sinne guten Appetit!

  • #7

    Badspiegel (Freitag, 06 Januar 2017 20:29)

    Vielen dank für die tollen Tipps.

  • #6

    Anja von Bio-Garten Reich (Mittwoch, 30 November 2016 15:36)

    Liebe Ilka,
    die Marmeladen sind im geschlossenen Zustand sehr lange haltbar - genau wie herkömmliche Marmeladen, denn sie sind ja eingekocht... Im offenen Zustand sind sie ca. eine Woche haltbar - teilweise auch länger - der Holundergelee steht bei uns schon 4 Wochen offen im Kühlschrank und ist immer noch gut. Ich mache mir mittlerweile folgenden kleinen Trick zu Nutzen: Ich koche nur noch in viele, kleine Gläser ein so verbraucht man die Marmeladen schneller und hat öfter eine neue Geschmacksrichtung auf dem Tisch :) Ich denke wenn du mit Rohem Zucker einkochst wird die Marmelade auch ziemlich gut haltbar sein. Wichtig ist sie im offenen Zustand kühl aufzubewahren und darauf zu achten, dass bei zu viel Wärme die eingekochten Gläser nicht von selbst aufgehen - das passiert häufig im Sommer und wenn es bei dir immer warm ist wird es sicher schwierig die eingekochten Gläser zu lagern - vielleicht bräuchtest du einen Erdkeller ;) Liebe Grüße und ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen

  • #5

    Ilka (Mittwoch, 23 November 2016 09:15)

    Hallo Anja,
    Super interessanter Beitrag! Ich versuche im Moment auch viele unterschiedliche Marmeladenvariationen ohne Zusatz von Gelierzucker oder industriell hergestelltem Zucker. Ich arbeite mit Datteln, Stevia, Jaggery und Khandsari Zucker ( Ich lebe in Indien und dies sind rohe Zuckerarten aus Rohrzucker, die lokal hergestellt werden) Wie lange halten deine Marmeladen? Hast du Unterschiede in der Haltbarkeit bei unterschiedlichen Variationen festgestellt? Was sind deine Variationen, die am längsten Haltbar sind? Ich würde meine Marmeladen gerne länger haltbar machen und kämpfe gerade ein bisschen mit den Möglichkeiten.... Liebe Grüße aus der Wärme und danke für deine Antwort.

  • #4

    Jasmin (Mittwoch, 10 August 2016 15:39)

    Tolle Tipps und Alternativen zum selber machen von Marmelade. Jetzt ist ja gerade wieder Einmachzeit. Danke. LG

  • #3

    Anja von Bio Garten Reich (Mittwoch, 02 September 2015 15:34)

    Liebe Nicole,
    ich hatte bisher noch keine Probleme mit Schimmel. Meiner Erfahrung nach entsteht Schimmel nur wenn die Gläser nicht richtig verschraubt oder desinfiziert sind oder an den Deckeln noch Marmeladenreste kleben, die dazu führen, das das Glas nicht richtig schließt. Bevor ich einkoche fülle ich erst alle Gläser und Deckel mit kochendem Wasser um sie zu desinfizieren. Kurz vor dem Abfüllen der Marmelade entferne ich das heiße Wasser und fülle die Marmelade ab. Das die Marmelade nach einer gewissen Zeit flüssig wird habe ich noch nicht beobachtet. Doch nutze ich gern immer etwas mehr Pektin als beschrieben um sicherzugehen, dass die Marmelade gut geliert.
    :) Liebe Grüße und ich wünsche dir gutes Gelingen!

  • #2

    Nicole (Mittwoch, 02 September 2015 09:30)

    .. hast du denn schon mal Probleme gehabt mit Schimmel oder auch Marmelade, die nach einem halben Jahr dünnflüssig wird ? Das ist nämlich meine Erfahrung mit Agar-Agar, Apfelpektin habe ich mir gerade besorgt, muss ich noch testen :)

  • #1

    Mickel (Samstag, 04 Juli 2015 09:38)

    Schöne Anleitung!
    Wenn ich Früchte ernte und vorbereite und die Menge zu klein ist, um sie gleich zu verarbeiten, friere ich sie ein (mit Gewichtsangabe). Dann kann ich, wann ich will, weiterarbeiten, ob das nun am nächsten Tag ist oder erst zwei Wochen später. Man kann auch mal Mischungen von Früchten machen, die sonst nicht zur gleichen Zeit reif sind. So verderben mir kaum noch Früchte, in die ich schon viel Arbeit gesteckt habe.
    So mache ich es auch mit den kleinen Monatserdbeeren, und koche dann Marmelade, wenn ich ein Kilo zusammen habe.
    Weiterhin gutes Gelingen!