Unsere Hühner

Wir holen unsere Hühner heim &

... warum wir alte Rassen bevorzugen


Ein Kindheitstraum geht endlich in Erfüllung. Wie lange habe ich mir schon Hühner gewünscht! Schon als Kind träumte ich von einem eigenen Bauernhof und ein Huhn gehört einfach dazu. Wir freuen uns riesig auf unsere ersten, eigenen Eier und auf die putzige Gesellschaft im Garten.  

Aber nicht nur die Eier und die Possierlichkeit der Tierchen haben uns dazu bewogen Hühner anzuschaffen sondern das Huhn kann uns auch in der Gartenarbeit und beim Kompostieren helfen. Zudem liefert es uns wertvollen Hühnermist, den wir als Dünger für die Beete verwenden können. 

Rassehuhn oder Legehybrid?

Die Frage nach Rasse oder Hybrid hat sich für mich nicht gestellt. Denn genauso wie im Garten, wo ich ausschließlich auf alte, samenfeste Sorten baue, möchte ich das auch im Hühnerstall handhaben.  Somit kamen für mich nur Rassehühner in Frage.

Was sind Legehybriden?

Aus meinen Erfahrungen im Umgang mit Bekannten weiß ich, dass viele Hobbyhalter sich gar nicht bewusst sind, dass sie so genannte Hybridhühner haben. "Sind halt Hühner" höre ich oft. Den meisten Besitzern geht es eben um die Legeleistung, die bei den Hybridhühner besonders hoch ist und es wird oft nicht darüber nachgedacht wo die Hühner eigentlich herkommen und wie die Elterntiere gehalten bzw. die Hühner vermehrt werden.

 

Bei den Hybridzüchtungen der Tiere ist es ganz ähnlich wie in der Pflanzenwelt. Zwei Inzuchtlinien, die Elterntiere, mit sehr verarmtem genetischen Material werden miteinander verkreuzt um den so genannten Heterosiseffekt auszunutzen und in der nachfolgenden Generation ein besonders leistungsstarkes Huhn zu erzüchten. Was ja auch gelingt. Doch lässt sich dieses Huhn nicht mit der selben Legeleistung weiter vermehren, da dieser Heterosiseffekt nur in der einen Generation auftritt und praktisch durch komplizierte Verkreuzungsverfahren hervorgerufen wurde. Wenn man also ein solches Huhn noch einmal haben möchte muss man es kaufen und ist damit immer von den Konzernen abhängig.

 

Anders bei den Rassehühnern wo sich bemüht wird immer frisches Blut in die Linien zu bringen und wo die Rasseeigenschaften weitgehend von Generation zu Generation weiter gegeben werden. 

Alte Geflügelrassen

Seit einigen Jahren schon beschäftige ich mich ab und an mit alten, vorm Aussterben bedrohten Haustierrassen. Ich finde es wichtig eine große Vielfalt an Tieren und Pflanzen zu erhalten und das Kulturgut welches wir von unseren Vorfahren übernommen haben zu achten und wertzuschätzen.

Warum ist es so interessant und wichtig sich den alten Rassen zu widmen?

Es ist die Vielfalt, der genetische Reichtum den es zu erhalten gilt und der mit jeder ausgestorbenen Rasse immer kleiner und unzugänglicher für uns wird. 


Das Sachsenhuhn

Wir haben uns für das stark bedrohte Sachsenhuhn entschieden

Da wir ja im Osten Deutschlands beheimatet sind, habe ich nach gefährdeten Rassen aus unserer Region Ausschau gehalten. Ich habe viel im World Wide Web recherchiert und dann auch Züchter dieses extrem gefährdeten Huhns gefunden. Im Jahr 2000 gab es nur noch weniger als 600 Tiere in ganz Deutschland. Mittlerweile gibt es wieder 800 jedoch sind die Farbschläge weiß und gesperbert besonders stark bedroht.

Rasseportrait des Sachsenhuhns

Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt , Landwirtschaft und Geologie in Sachsen, wurde das Sachsenhuhn um 1880 im Erzgebirge erzüchtet mit dem Ziel ein leistungsstarkes, an das raue Klima angepasstes Huhn zu erhalten. So sollten die Hühner viele Eier legen aber einen kleineren Kamm besitzen um besser vor Erfrierungen geschützt zu sein.  

 

Besonders markand ist die lang gezogene Rückenlinie der Hennen, die in einen tütenförmigen Schwanz endet. Außerdem besitzen die Tiere weiße, mandelförmige Ohrscheiben, was auf die helle Eischalenfärbung hinweist. Die Legeleistung liegt im ersten Jahr bei 180 und im zweiten bei 150 Eieren im Jahr. Die Hähne bringen ein Gewicht von bis zu 3 kg auf die Waage. 

 

Die Rasse der Sachsenhühner ist robust und anpassungsfähig und stellt keine besonderen Anforderungen.

Unsere Sachsenhühner

Wir haben von einem Züchter aus unserer Nähe einen gesperberten Hahn und zwei gesperberte Hennen zur Weiterzucht des gesperberten Farbschlags bekommen. Außerdem haben wir von jeder weiteren Farbe in denen das Sachsenhuhn auftritt eine Henne. So in den Farben weiß, schwarz und gelb. Unser gelb-goldenes Huhn trägt daher den Namen Goldfederchen. So sind es 5 Sachsenhühner und ein Hahn, die wir momentan besitzen.


Das Große Deutsche Lachshuhn

Außerdem haben wir noch 3 Große Deutsche Lachshühner, die ebenfalls auf der Roten Liste der bedrohten Geflügelrassen steht. Nach Angaben der G.E.H. ist das Deutsche Lachshuhn nicht so stark gefährdet wie das Sachsenhuhn aber immerhin steht es auf der "Vorwarnstufe". 

Rasseportrait des Großen Deutschen Lachshuhns

Das Deutsche Lachshuhn ist ein mittelschweres Zweinutzungshuhn mit befiedertem Kopf und fünf Zehen.  Es stammt vom französischen Faverolles Huhn ab und besticht durch sein schönes, lachsfarbenes Gefieder. Die Hennen können von 2,5 bis 3,25 kg schwer werden und die Hähne bis 4 kg. Die Eierleistung liegt bei durchschnittlich 160 Eiern im Jahr. Leider ist auch bei dieser Hühnerrasse der Bruttrieb weniger gut ausgeprägt weswegen eine Naturbrut wohl eher unwahrscheinlich ist.

Unsere Lachshühner

Wir haben uns vom Züchter aus unserer Nähe drei Junghennen gekauft um ersteinmal Tuchfühlung mit der Rasse zu nehmen und zu schauen ob sie zu uns passen. Ich bin aber jetzt schon begeistert von ihrer ruhigen und witzigen Art. Durch ihr relativ hohes Körpergewicht neigen sie eher weniger dazu zu fliegen und sind eher von der ruhigen Sorte, was mir persönlich sehr gefällt. Sie sind sehr neugierig und immer zu dritt unterwegs. Lieschen, Lottchen und Laura habe ich jetzt schon ins Herz geschlossen. Eier haben wir von ihnen noch keine bekommen, sie gelten aber als frühreif und sollten mit 5 Monaten beginnen zu legen.


Marans

Größtenteils wegen der tollen, dunklen Eifarbe haben wir noch drei Marans in unsere bunte Gruppe geholt. Unsere drei haben die Farbe gold gesperbert und sind sehr hübsch anzusehen. Vor allem die marans sind sehr intelligent und neugierig. Sie wurden bei uns am schnellsten handzahm und sind immer die ersten wenn es etwas Neues gibt aber auch diejenigen die gern mal ausbüchsen und immer neue Dinge zum Erkunden suchen.


Nützliche Links zum Thema gefährdete Haustierrassen

  • G.E.H. Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen
  • Vieh eV  Vielfältige Initiative zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen


Meine Empfehlungen



Video Unsere Hühner


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Kommentare: 1
  • #1

    Sabine (Sonntag, 24 Januar 2021 10:08)

    TIPPS VON MIR ALS DANKESCHÖN
    Liebe Anja,
    danke für dein Video zur Hühnerhaltung im Winter! Vieles mache ich ähnlich wie du, allerdings fressen unsere Hühner zur Zeit nicht besonders gut, selbst Grünkohl wollen sie nicht wirklich. Lediglich Körnerfutter nehmen sie. Die Wurmkur werde ich anwenden, toller Tipp! Aber ich will auch mal wieder etwas beisteuern: Es gibt Pflanzenkohle. Man kann sie unters Futter mischen, aber auch direkt mit in die Einstreu, das fördert massiv die Stallhygiene. Ich benutze sie seit einigen Monaten und bin begeistert. Bitte nicht als Werbung verstehen: Auf der Seite Pflanzenkohle24.de ist eine Kategorie Landwirtschaft und dort wiederum: Geflügel. Hier ist alles plausibel erklärt. Im Internet gibts auch viele Videos darüber, wie man Pflanzenkohle selbst herstellen kann, darunter auch eine Methode in einer Erdgrube. Rohmaterial fällt bei dir ja sicher genug an, bei den vielen großen Bäumen und Platz hast du ja offensichtlich auch genug, wäre vielleicht ne Sache für den nächsten Sommer o. Herbst, wenn man trockenes Strauchwerk etc. sowieso entsorgen müsste. Ach ja, für die Vitaminversorgung der Hühner und zugleich für die Färbung des Eigelb trockne ich Ringelblumen, die ich unters Futter mische und auch Brennnesseln. Damit ich hiervon reichlich auf wenig Platz aufheben kann, streife ich die trockenen Blätter von den Stängeln und mahle sie im Standmixer zu Pulver. Ein, zwei Keksdosen voll reichen den ganzen Winter über, denn pro Mahlzeit genügen 1-2 Esslöfel, kannst du auch prima in das gedämpfte Futter einrühren.
    Ich wünsche dir weiterhin viel Freude und Erfolg bei allem, was du tust und bleib gesund!
    Liebe Grüße
    Sabine